Das Sonntagsblatt "Das Blatt zum Nachdenken" Ausgabe 4 von 5 Meine Damen und Herren...

 

...darf ich Ihnen empfehlen und vorstellen:Die nettesten Menschen die ich auf meiner Reise traf  Meppen: Es ist 4:40 als ich durch die City von Meppen laufe.Die Stadt ist voll von Menschen,einige kommen aus Diskotheken,andere hingegen aus Pubs und Bars…und das offensichtlich in einem sehr heiteren Zustand.Um die Ecke herum treffe ich auf zwei Jungs,welche ich anspreche und mich nach dem Weg nach Lingen erkundigen will.Die beiden haben zwar  etwas zu tief ins Glas geschaut,aber sie sind in lustiger Stimmung und hören mir doch aufmerksam zu als ich ihnen von meinem Vorhaben erzähle und einer von ihnen wie aus der Pistole geschossen antwortet: „Hey Mann,dann bist du ja Heiligabend und Sylvester auf der Straße ist ja total abgefahr’n ey man wir wünschen dir für deine Reise wirklich alles Gute“  noch Stunden später habe ich mich über diese Begegnung amüsiert.Dormagen B 9: Ich will wirklich nur Wasser,reines Leitungswasser für meine Flasche in der Shell Tankstelle am 1. Weihnachtsfeiertag “Möchten sie einen Kaffee,bitte nehmen sie einen Kaffee“entgegnet mir eine weibliche freundliche Stimme. „Nein danke vielmals ich möchte nicht“ erwidere ich,denn ich möchte nicht den Eindruck erwecken das ich darum bitten würde.“Doch bitte nehmen sie und nehmen sie auch einen Schokoladen Croisssant,wir werfen es  gleich sowieso weg“ und die nette Dame packt mir noch eines für unterwegs ein. Rolandseck: Ich liege im Schlafsack vor dem Eingang einer Klinik welche geschlossen ist.Am Morgen höre ich ein Husten,und nochmal ein Husten 10 Meter von der Straße entfernt: „Guten Morgen“  ertönt eine Stimme…und der Zeitungsbote legt die Zeitung nieder.Aus der Entfernung hatte er mich bereits wahrgenommen und hat so nach meiner späteren Überlegung heraus aus reiner Vorsicht gehandelt um mich nicht zu erschrecken.Gensingen: Ich marschiere über die Wiese der Hotelanlage „Sutters Landhaus“ als mir der Koch begegnet den ich höflich nach dem Weg nach Alzey frage. „Ach wissen sagte er zu mir in einer sehr höflichen und freundlichen Art“ der Weg über die Landstraße ist auch nicht weiter als über die Autobahn,als ich ihm erzählte das mir ein Herr erklärte das es mindestens 50 Km wären,eine Frau sogar  redete von 60 Km“.Ich mein ich sah wirkich sch… aus,unrasiert,der Beutel mit den Pfandflaschen,die Schuhe voller Lehm und mit der Warnweste über dem Rucksack.Sutter’s Landhaus **** einen fünften gibt es von mir für diese freundliche Aufnahme und noch dazu die Sprudelspende.Karlruhe: Durlacherstraße Aral…der dunkelhäutige Besitzer ist sichtlich interessiert daran,dass ich den richtigen Weg in der Dunkelheit nach Pforzheim finde…er ruft mit Google die Karte auf und zeichnet mir eine Skizze,unmittelbar danach drückt er mir ein Laugenbrezel auf die Brust „nehmen sie es bitte“ich bewahre es für den Abend auf.“Schieten 2 „ Km 14 von 30 zwischen Leutkirch und Kempten: Eine Busstation in welcher sich ein müder Mann mit schmerzenden Füßen sein Nachtquartier aufschlägt…Scheinwerferlicht flutet die Tür…2 Männer fragen mich warum ich hier übernachten möchte“ Oh sagen sie,nachdem ich ihnen erzählte,möchten sie eine Decke von uns haben? 10 Minuten später kommen die beiden zurück,sie bringen mir nicht nur eine Decke,zudem haben sie noch 2 Butterbrote belegt mit Wurst und einen Apfel für mich dabei.Ich klopfte und klingelte an Türen um nach Leitungswasser zu fragen wie schon in England und wurde niemals abgewiesen…ich danke für all die netten Gesten und Gespräche die ich führte…ich danke all den Autofahrern die anhielten und mir anboten mich mitzunehmen…nein lieber Herr ich ziehe es vor zu laufen aber vielen netten Dank.Ich danke für Anstand,für Aufmerksamkeit und Höflichkeit,für ein Blinzeln,ein Lächeln ohne Worte…ich lese daraus ab wie in einem hoffnungsvollen Buch.Ich danke den Menschen die mein Projekt verstanden und unterstützt haben,dem Sauerland-Kolleg,meinen Freunden,meinen Bekannten.Mein Dank gilt aber auch insbesondere meinen engsten Freunden welche mein Vorhaben sehr kritisch betrachtet und nicht unterstützt haben.Ich respektiere und erkenne an ihre Meinung „Der Sorge um meine Person und der Gefahr der ich mich selbst aussetzen würde“ und doch wären sie für mich jeder Situation zur Stelle gewesen hätte ich sie gebraucht.Eine von ihnen „Carmen“ hat sich aufopferungsvoll um mich gekümmert nach meiner Ankunft und mich sicher hier zuhause vor der Tür abgesetzt…sie wird wissen wie sehr ich ihren Einsatz honoriere und zu schätzen weiß.Guterletzt möchte ich mich bei Guido Huwiler bedanken,welcher mich mit seinem Feedback zu meiner England Reise ohne es geahnt zu haben,in mir den entscheidenden Impuls „Winter“ausgelöst hat.